Rettungskräfte versorgen die Verletzten nach einer Explosion bei einer Großveranstaltung.
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Katastrophenübung in Neu-Ulm

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Katastrophenübung in Neu-Ulm: Explosion und viele Verletzte

"Große Schadenslage" an der Neu-Ulmer Arena. Das Szenario: Nach der Explosion einer Gasflasche gibt es zahlreiche Verletzte, einige Vermisste und Schaulustige. Auch als Übung eine große Herausforderung für die Rettungskräfte.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Alles sollte möglichst wie „in Echt“ ablaufen. Schon lange vor der Katastrophenübung hatte die Polizei in Neu-Ulm Schauspieler für einen ganz speziellen Auftrag gesucht. Rund 100 Statisten wurden engagiert, sie nahmen an der Übung teil. 14 Schauspieler bekamen mit Schminke schwerste Verletzungen aufgetragen. Einige von ihnen sollten nach einer fingierten Explosion im Unfallbereich liegen.

Rettungskräfte bei der Übung
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Rettungskräfte bei der Übung in Neu-Ulm

Verletzte, Schreie und Schaulustige

Mit diesem Szenario an der Arena in Neu-Ulm übten rund 80 Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst einen schlimmen Unfall, der so auch in der Realität hätte passieren können. Nach der Explosion einer Gasflasche an einem Grillstand war zunächst unklar, ob weitere Gasflaschen dort explodieren könnten. Verletzte lagen herum, teils nicht ansprechbar, es gab Schreie und auch Schaulustige. Die beschimpften die Einsatzkräfte und machten Videos von den Opfern. Alles sehr nah dran an der Realität.

Ein "Drehbuch" für das Chaos

So schnell wie möglich musste die Feuerwehr die Unfallstelle überprüfen, erst dann konnten die Rettungsdienste die Schwerverletzten versorgen. Polizisten brachten die Leichtverletzten und die Unverletzten in die Arena, um Zeugenaussagen und die Personalien aufzunehmen. Speziell ausgebildete Übungsleiter hatten seit dem Morgen dafür gesorgt, dass die Katastrophenübung exakt nach dem „Drehbuch“ verläuft. Die Statisten hatten Kärtchen mit der Beschreibung ihrer Rolle bekommen, an die sie sich halten mussten. So spielten sie etwa einen Schwerverletzten, einen Bewusstlosen, einen Ehemann, der im Chaos nach der Explosion seine Frau sucht.

"Schiedsrichter" beobachten die Einsatzkräfte

Neben den Statisten und den Einsatzkräften gab es auch so genannte „Schiedsrichter“. Polizisten, die den Ablauf der Übung beobachten und notieren, was gut oder was nicht so gut bei dem Einsatz läuft. Denn der muss exakt nach vorliegenden Konzepten „abgearbeitet“ werden, wie die Fachleute sagen. Die „Schiedsrichter“ beobachten, ob sich die Einsatzkräfte an die Abläufe halten, ob es Fehler gibt, was besser gemacht werden könnte.

In einer ersten Bilanz sagte ein Polizeisprecher, die Übung sei gut verlaufen. Jetzt werden Erfahrungsberichte ausgetauscht, nach einer gründlichen Auswertung könne dann auch gesagt werden, wo es noch Verbesserungsbedarf gebe.

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