Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung
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Wahlkampf in den USA - Trump in Michigan

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Trump schließt Gewalt bei Niederlage im US-Wahlkampf nicht aus

Die Szenen vom Sturm auf das US-Kapitol vor drei Jahren sind vielen Amerikanern noch gut in Erinnerung. Könnte im Fall einer wiederholten Niederlage Trumps erneut Gewalt ausbrechen? Der Ex-Präsident will dies nicht ausschließen.

Donald Trump hat offen gelassen, ob er das Ergebnis der US-Präsidentschaftswahl im November auch im Fall seiner Niederlage akzeptieren werde. "Wenn alles ehrlich zugeht, würde ich die Ergebnisse gerne akzeptieren", sagte der Ex-Präsident und voraussichtliche republikanische Präsidentschaftskandidat in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview mit dem "Milwaukee Journal Sentinel". Zugleich schränkte er ein: "Wenn es das nicht ist, muss man für das Recht des Landes kämpfen."

Trump: "Erwarte eine ehrliche Wahl"

Er werde es "publik machen", wenn er der Meinung wäre, dass es Probleme gebe. "Ich würde dem Land einen schlechten Dienst erweisen, wenn ich etwas anderes sagen würde", sagte Trump in dem Interview. "Aber nein, ich erwarte eine ehrliche Wahl und wir erwarten einen vielleicht sehr großen Sieg."

Trump wird aller Voraussicht nach von den US-Republikanern erneut als Kandidat gegen den Demokraten Joe Biden nominiert werden. Umfragen zufolge hat der Rechtspopulist trotz seiner von Skandalen geprägten Präsidentschaft von 2017 bis 2021, der Kapitol-Erstürmung durch hunderte seiner Anhänger am 6. Januar 2021 und der insgesamt vier gegen ihn erhobenen Anklagen in Strafverfahren keine schlechten Chancen, Biden im November zu besiegen. 

Team Biden sieht Trump als "Gefahr für die Verfassung"

Bereits in einem am Dienstag veröffentlichten Gespräch mit dem US-Magazin "Time" hatte der Ex-Präsident für den Fall seiner Niederlage einen erneuten Gewaltausbruch nicht ausgeschlossen. Auf eine entsprechende Frage dazu hatte er ausweichend mit den Worten geantwortet: "Wenn wir nicht gewinnen - wissen Sie, es kommt darauf an." 

Bidens Wahlkampfsprecher James Singer erklärte daraufhin, Trump wolle "jene bestrafen, die sich gegen ihn stellen, und in seinem Namen verübte Gewalt billigen". Der Ex-Präsident sei eine "Gefahr für die Verfassung und eine Bedrohung für unsere Demokratie".  

Trump hatte Anhänger aufgewiegelt

Anhänger des damals abgewählten Trump hatten am 6. Januar 2021 gewaltsam den Sitz des US-Parlaments in Washington erstürmt. Dort war der Kongress an jenem Tag zusammengekommen, um den Sieg des Demokraten Biden bei der Präsidentenwahl formal zu bestätigen. Trump hatte seine Anhänger zuvor bei einer Rede mit der Falschbehauptung aufgewiegelt, er sei durch massiven Wahlbetrug um einen Sieg gebracht worden. Bei den Krawallen kamen fünf Menschen ums Leben. Die Attacke auf das Herz der US-Demokratie erschütterte das Land.

Mit Informationen von AFP

Im Audio: Biden vs. Trump - Der Unpopuläre und der Geschichtsklitterer

Biden vs. Trump - Der Unpopuläre und der Geschichtsklitterer
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